Trinkwasseraufbereitung
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Eine Krankheit kann einem den ganzen Urlaub vermiesen. Ein Teil der Krankheiten werden durch verunreinigtes, verseuchtes Wasser hervorgerufen (z.B. Montezuma's Rache Diarrhoe, Ruhr, Typhus, Cholera, etc). Allein schon das Zähneputzen kann reichen um sich zu infizieren. Da einige Krankheitserreger auch niedrige Temperaturen vertragen, sind auch Eiswürfel aus unbehandeltem Wasser riskant.
Methoden:
Bevor man das Wasser behandelt sollte es von Schwebeteilchen gereinigt werden. Dazu läßt man das Wasser durch ein Taschentuch, Kaffeefilter o.ä. laufen. Stehen einem diese nicht zur Verfügung (sollte man eigentlich aber haben) läßt man das Wasser in einem tiefen Behälter stehen und wartet, bis sich die Sedimente auf den Boden abgesetzt haben. Nun schöpft man vorsichtig ohne Wirbel zu Erzeugen das Wasser an der Oberfläche ab (am besten mit einem Schlauch.
Abkochen: Das Wasser läßt man
mindestens 10 min sprudelnd kochen.
Vorteil : Nahezu alle Viren und Bakterien werden
abgetötet ( ?Ausnahme: Sporenbildende Bakterien [Dr. K.E.M.
Melville]? )
Nachteil : Man kann das Wasser nicht sofort
trinken, es muß erst abkühlen (es sei denn man macht gleich
eine Suppe); man braucht feuerfestes Behältnis und
Brennmaterial; Wasser ist nicht lange lagerbar.
Mechanischer Filter: Hierbei wird das
Wasser durch einen mikroporösen Keramikfilter gereinigt. Die
Keramik ist i.d.R. mit Silberionen durchsetzt um zu verhindern,
das sich Bakterien in den Filtern einnisten; sie kann mit einer
Bürste leicht gereinigt werden.
Vorteil: Das Wasser ist (!fast!) sofort
trinkbar; die Anwendung recht einfach, man braucht aus dem Filter
keinen weiteren Aufwand.
Nachteil: Viren, die kleiner sind als Bakterien,
werden nicht herausgefiltert, das Wasser muß nachbehandelt
werden (durch Kochen/chemisches Mittel).
Die Filter gibt es auch mit Aktivkohlefiltern, hiermit können Chemikalien (?und Viren?) entfernt werden. Achtung: Den Aktivkohlefilter spätesten nach ca. 6 - 12 Monaten (je nach Zustand) auswechseln, da er sonst Verkeimt.
Chemische Entkeimung:
Es gibt z.Z. mehrere Mittel auf dem Markt. Im Groben kann man die
Mittel aber nach den Inhaltsstoffen einteilen.
Silberionen: Schon im Mittelalter
füllte man das Trinkwasser in Silbergefäße (wenn man es sich
leisten konnte), da die sich auslösenden Silberionen Keime
abtöten und die Neubildung über einen längeren Zeitraum
hemmt.Gibt es flüssig und in Tablettenform.
Vorteil: Geschmacksneutral, umweltfreundlich und
gesundheitlich unbedenklich.
Nachteil: Lange Einwirkzeit (ca. 2 Stunden),
wirkt nur bedingt gegen Viren
Chlor: Wie im Freibad, die im Handel
angebotenen Mittel sind von der Chlorkonzentration her
gesundheitlich unbedenklich
Vorteil: Wirkt sehr schnell (ca. 30 min)
Nachteil: Verflüchtig sich mit der Zeit (bei
Lagerung des Mittels), Chlorgeschmack
Jod: Gesundheitsschädlich, im Notfall aber besser als verseuchtes Wasser, wirkt ähnlich schnell wie Chlor (ca. 30 min)
Kaliumpermanganat: wie Jod
Das beste Ergebnis erhält man also mit mechanischem Filter + abkochen + Silberionen.
Weitere Arten: Die beiden Arten sind für Reisende aufgrund des hohen technischen Aufwands nicht geeignet und sollen nur der "Vollständigkeithalber" erwähnt werden.
Obwohl, wenn das Ozonloch größer wird, braucht man in Zukunft das Wasser nur noch in einem durchsichtigen Behälter ein paar Stunden in die Sonne legen und schon ist es entkeimt....
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Erstellt am : 04.11.1998
von Olaf Helper , Copyyright
© 1998 by Olaf
Helper
Letzte Änderung am : 04.11.1998 von Olaf
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