Messer
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Klappmesser vs Feststehende Klinge :
Welche Art man nimmt ist auch hier wieder stark abhängig von
Einsatzzweck.
Das Klappmesser hat den Vorteil das es platzsparend ist, in die
Hosentasche paßt und unauffällig ist. Dafür bedarf der
Schließmechanismus etwas mehr Pflege, sonst kann dieser mal
klemmen, natürlich immer dann, wenn man es braucht (Murphy's
Law). Die Klingenlänge liegt je nach Messer zwischen ca. 3 cm -
11 cm.
Messer mit einer feststehenden Klinge tragen natürlich etwas
dick auf wenn man sie am Gürtel trägt, man wird schonmal schief
angesehen oder von der Polizei kontrolliert. Auch stören sie
beim Sitzen (im Auto, Pause, etc.) und wenn man einen Rucksack
trägt weiß man auch nicht, wohin damit. Dafür hat man ein sehr
zuverläßiges, stabiles Messer, mit dem man auch etwas anfangen
kann. Die Klingen sind wesentlich dicker, es gibt keine
Schwachstellen in Form von Drehpunkten oder Schließmechanismus,
sodaß man es sogar zum Holzhacken verwenden kann. Das höhere
Gewicht kann man dafür schon in Kauf nehmen.
Klingenmaterial :
| Stahlbezeichnung | % C | % Chrom | % Mo | % V | % Mn | % Si | % Kb | % Cu | % Ni | % P | % S | HRC | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 420 (USA) | 0,4-0,5 | 12,0-14,0 | - | - | - | - | - | - | - | - | - | 54 | |
| 425-M (USA) | 0,54 | 13,5 | 1,0 | - | 0,35 | 0,35 | - | - | - | - | - | 60 | Der berühmte Buckstahl |
| 440-A (USA) | 0,6-0,75 | 16,0-18,0 | 0,75 | - | 1,0 | 1,0 | - | - | - | 0,04 | 0,03 | 56 | |
| 440-B (USA) | 0,75-0,95 | 16,0-18,0 | 0,75 | - | 1,0 | 1,0 | - | - | - | 0,04 | 0,03 | 56 | |
| 440-C (USA) | 0,95-1,2 | 16,0-18,0 | 0,75 | - | 1,0 | 1,0 | - | - | - | 0,04 | 0,03 | 58 | |
| CPM-T-440-V | 2,15 | 17,5 | 0,5 | 5,75 | 0,5 | 0,5 | - | - | - | - | - | 57-58 | |
| 1095 (USA) | 0,9-1,03 | - | - | - | 0,3-0,5 | - | - | - | - | - | - | 59 | nicht rostfrei, dafür sehr scharf |
| 4034 (D) | 0,42-0,5 | 12,5-14,5 | - | - | 1,0 | 1,0 | - | - | - | - | - | 54-55 | |
| 12-C-27 San Vik (S) | 0,58 | 14,0 | - | - | 0,35 | 0,35 | - | - | - | - | - | 54 | |
| 154-CM (USA) | 1,05 | 14,0 | 4,0 | - | 0,5 | 0,3 | - | - | - | - | - | 58-61 | |
| ATS-34 (J) | 1,05 | 14,0 | 4,0 | - | 0,4 | 0,35 | - | - | - | 0,03 | 0,02 | 58 | |
| ATS-55 (J) | 1,0 | 14,0 | 0,6 | - | 0,5 | 0,4 | 0,4 | 0,2 | - | - | - | 60 | |
| AUS-6 = 6-A (J) | 0,55-0,65 | 13,0-14,5 | - | 0,1-0,25 | 1,0 | 1,0 | - | - | 0,49 | 0,04 | 0,03 | 56 | |
| AUS-8 = 8-A (J) | 0,7-0,75 | 13,0-14,5 | 0,1-0,3 | 0,1-0,25 | 1,0 | 1,0 | - | - | - | - | - | 56 | |
| D-2 (USA) | 1,4-1,6 | 11,0-13,0 | 0,7-1,2 | 1,1 | - | 0,6 | - | - | - | - | - | 58-61 | |
| GIN-1 = G-2 (J) | 0,9 | 15,5 | 0,3 | - | 0,6 | 0,37 | - | - | - | - | - | 58 |
C = Kohlenstoff
Mo = Molybdän
V = Vanadium
Mn = Mangan
Si = Silizium
Kb = Kobalt
Cu = Kupfer
Ni = Nickel
P = Phosphor
S = Schwefel
HRC = erreichbare Rockwellhärte
Sonstige Materialien :
Lagenstahl : Die Klinge besteht aus einem harten, scharfen
Kern der von einem weichen, flexiblen Stahl umgeben ist.
Damaszener Stahl : Kurz Damaststahl, hier werden mehrere
Schichten aus unterschiedlichem Stahl im Feuer verschweißt und
dann mehrfach gefaltet. Dadurch kombiniert man die diversen
Eigenschaften der Stähle miteinander.
Titan : Wesentlich leichter als Stahl, aber annähernd doppelt so
resistent
Ceramic : ist fast so hart wie ein Diamant und auch so spröde,
extrem säurebeständig, antimagnetisch
Klingenformen :









Die bekanntest Form dürfte durch die Wildwest-Filme die Bowieklinge
sein. Der Dolch, als einzige beidseitig
angeschliffene Klinge, ist für Outdoorzwecke eher ungeeignet, es
gehört mehr in den Militärbereich, die berühmtesten Vertreter
sind das Sykes-Fairbairns und das amerikanische M-7 Messer. Aus
Asien kommt die Tantoklinge. Zur schönsten
Klingenform zähle ich die Mambaklinge. Für
Haumesser ist die indische Kukriform am Besten
geeignet, da es durch die Kopflastigkeit gezielte und effiziente
Hiebe erlaubt. Eine Klinge mit gerader Schneide
hat den Nachteil, ähnlich wie die Tantoklinge,
das man sehr schlecht auf geraden Unterflächen
(Frühstücksbrettchen) schneiden kann.Der Aufreißhaken
ist eigentlich keine Klingenform sondern nur ein Zusatz. Er wird
von Jägern zum Aufreizen des Felles von erlegten Tieren und von
Taucher zum schnellen Zerschneiden von Täuen und Netzen
verwendet. Bei den Tauchermesser sitzt der Haken meistens weiter
unten am Griff.

Klingenbeschichtung:
Eine Klingenbeschichtung ist bei "zivilen" Messern eigentlich nicht üblich, bei militärischen Messern hingegen schon. Die Beschichtung soll Lichtreflexe auf der Klinge vermeiden, damit der böse Feind nicht auf einen aufmerksam wird.
Brünierung: Bei der Brünierung wird der Stahl durch eine Chemikalie dunkel gefärbt. Da es eine Art "schwarzen Rost" ist funktioniert diese Methode nicht bei rostfreiem Stahl. Sie ist verhältnismäßig widerstandsfähig, allerdings sollte man das Messer nicht bei der Verarbeitung von Lebensmittel verwenden (besonders Obst), da die Säure die Brünierung ablöst und in der Nahrung verbleibt (igitt). Mit Hilfe eines Brüniermittel aus einem Waffengeschäft kann man sie problemlos erneuern. Zur Pflege sollte man die Klinge regelmäßig einölen, verhindert natürlich auch Rost.
Epoxyd-Beschichtung: Die Beschichtung besteht aus schwarzgefärbten 2 Komponenten Epoxydharz, der dünn auf die Klinge aufgetragen wird. Vorausgesetzt, das die Beschichtung sorgfältig aufgetragen wurde, ist sie recht widerstandsfähig, da Epoxyd sehr zäh ist. Nur an der Kante (vom Schleifen) besteht die Gefahr das sie geringfühgig abblättert. Epoxydharz ist beständig gegen schwache Säuren, Obst und andere Lebensmittel sind also kein Problem. Ein Problem hingegen ist das Ausbessern der Beschichtung, ich habe noch keinen schwarzen Epoxydharz im Fachhandel gesehen und ob das selberfärben funktioniert weiß ich nicht.
Mattierung: Hier werden die Klingen nicht dunkel gefärbt sondern es wird mit Hilfe von Sand oder kleinen Glasperlen die Oberfläche unter Hochdruck bestrahlt und so mattiert. Dadurch sieht man allerdings jeden Kratzer überdeutlich und ein Ausbessern ist nur möglich, indem man sie erneut sandstrahlt.
Schärfen:
Auch die beste Klinge wird irgendwann einmal stumpf und man
muß sie nachschleifen.
Dem Anfänger empfiehlt es sich ein Schärfsystem zu verwenden.
Durch die Halterung und den fest vorgegeben Schleifwinkeln kann
man nicht viel falsch machen. Allerdings sind sie sehr teuer
(100.- DM und mehr) und für unterwegs zu groß/schwer.
Die zweite Möglichkeit ist das Schärfen mit Schleifsteinen, ideal sind die Natur-Arkansas-Steine mit einer feinen und einer rauhen Seite.
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Möchte man ein mäßig scharfes Messer, das dafür lange
scharf bleibt, dann schleift man die Schneide konkav an. Dies
erreicht man indem man den Schleifwinkel stetig beim Schleifen
ändert, bedarf etwas Übung.
Möchte man ein sehr scharfes Messer, das llerdings nicht lange
scharf bleibt, dann schleift man die Schneide konvex an
(Hohlschliff). Hierzu benötigt man einen runden, rotierenden
Schleifstein.
Möchte man ein Mittelding zwischem Beidem, dann schleift man es
normal gerade an.
Die Schärfe und Schnitthaltigkeit kann man auch über den Schleifwinkel beeinflussen. Je kleiner der Winkel, desto höher die Schärfe und geringer die Schnitthaltigkeit (siehe Rasiermesser).
Wellenschliff : Um den Wellenschliff zu schärfen braucht man einen speziellen Schleifstein. Dieser ist meist Dreieckig, damit man mit den Kanten in den Wellenschliff hineingelangt. Wenn der Wellenschliff nur einseitig angelegt wurde, kann man auch mit einem normalen Schleifstein die Rückseite anschleifen und so den Welleschliff schärfen. Allerdings ist das nicht die beste Lösung.
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Erstellt am : 27.11.1998
von Olaf Helper , Copyright
© 1998 by Olaf
Helper
Letzte Änderung am : 27.11.1998 von Olaf
Helper
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